Hier werde ich Geschichten, Gedichte, zauberhaftes und unwirkliches aus meinem Garten - der schon sehr alt ist - zeigen. Unter anderem auch Fotos, die oft unrealistisch anmuten, die ich aber doch in meinem Garten gemacht habe - bei Tag oder bei Nacht.....und das kleine Graskind ist immer dabei



Dienstag, 22. Juni 2010

Himmel und Erde

Wenn ich diese Treppe hochgehe, komme ich durch den Kräutergarten an das Ende der Gartenmauer und an den Durchgang nach draußen. Was dann noch kommt, ist die Schafweide, und dann geht der Blick zum freien Himmel - ohne den es unsere Gärten nicht gäbe. . . .
Der Regen, die Wärme der Sonne, der Mondeinfluß, die Schneedecke im Winter, das Licht des Tages und die Ruhe der Nacht . . . .ich denke eine Weile darüber nach und über die Folgen, dann geht mein Blick wieder nach unten zu den Rosen an der Mauer und ich freue mich - bin dankbar






Es war als hätt der Himmel
die Erde still geküsst,
daß sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müßt . . . . . .


(Joseph von Eichendorff)

Donnerstag, 27. Mai 2010

Ein blau-lila Traum

Die Blume selbst ist ein Traum! Eine echte Päonia, die ich beinahe ruiniert hätte, und die das erste Mal nach 3 Jahren wieder volle Blüten trägt. Die Blüten sind sehr groß, mit einer normalen Pfingstrose nicht zu vergleichen und duften ganz intensiv:-))


Beruhigend sanft im Geiste
der bunten Phantasie
ist blaues Licht ein Wunder
ein Schein voll Harmonie

(Ingrid Riedl)

Dienstag, 4. Mai 2010

Danke

Mit ein paar Bildern der ersten Apfelbaumblüte - ein Baum mit enormer Symbolik und Geschichte - möchte ich mich von ganzem Herzen für den Besuch von Frau Mag.Dr. Ingrid Riedl auf meinen blogs bedanken. Für diese Frau empfinde ich großen Respekt und Hochachtung, was sie leistet, geht meines Erachtens über menschenmögliches hinaus.
Ein herzliches Dankeschön auch für ihren lieben Komentar und folgendes Gedicht, das Ingrid mir hierließ:
Wo Abendrot den Kreis gezogen
bei frühlingshaften Windeswogen
steht auch für DICH ein Stern bereit
und glitzert in der Dunkelheit.
Wo Lyrik sich in Worten findet,
der Sinn im Reim die Freude bindet
in Strömen - wie der Lichter Quell
da wird es wieder strahlend hell.
( Ingrid Riedl )



Montag, 19. April 2010

Wenn die Weiden Trauer tragen


Wenn eine Trauerweide rundherum zugewachsen ist und alle Zweige bis zum Boden hängen, sieht von aussen der Eingang dunkel aus - es ist ganz seltsam - denn wenn man drinnen ist, befindet man sich in einem absolut lichtem Raum, der nach aussen den Blick freigibt und Licht hereinläßt.

Die Trauerweide enthält den Stoff aus dem das Aspirin hergestellt wird.
Daher der Spruch: "beiß auf Holz." - vermutlich aus einer früheren Zeit, als es noch keine Schmerzmittel gab, bekamen Menschen einen Zweig der Trauerweide um darauf zu beissen.



Die Trauerweide steht in der keltischen Mythologie für Melancholie und Träumereien. Generell in der Mythologie steht sie für Frühling, Lebenskraft und Fruchtbarkeit.
Die Zweige treiben schnell, das weiche Holz stirbt aber auch schnell. Darum gilt sie auch als Symbol für Abschied und wird deshalb der lebensspendenden Erdgöttin Demeter und deren Tochter Proserpina - Göttin der Fruchtbarkeit und Unterwelt zugeordnet.
Das Bild zeigt Proserpina


Die Trauerweide wurde oft gemalt, u.a. von Claude Monet, der sie auch in seinem Garten pflanzte, so wie Max Liebermann ebenso. Viele berühmte Dichter schrieben über sie: Geschichten, Gedichte, Sprüche etc.




An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten. Unsere Harfen lehnten an den Trauerweiden.......... (unter Psalmen in der Bibel)

Heinrich Heine nahm dieses Thema in seiner Romanzero wieder auf und Gottfried Keller verwendet das Bild der Trauerweide als Metapher für Tod und Trauer, also wieder das Symbol des Abschieds.....

Das erste Gewitter in diesem Jahr, das gestern abend aufzog

Sonntag, 11. April 2010

Märchen im Garten?

Das kleine Graskind sagte: "komm mit mir durch dieses Tor und......

ich zeige dir ein paar kleine Lebensweisheiten und Märchen in deinem Garten."

Schau - diesen Stein

Carpe diem - Pflücke den Tag
Eine persische Sage erzählt von einem Mann der am Strand ein Säckchen kleiner Steine findet und achtlos ins Meer und nach Vögeln wirft, nur einen nimmt er mit nach Hause, wo er feststellt, daß es ein Diamant ist und er all die anderen gedankenlos verschleudert hat.

Spielen wir nicht oft ebenso mit den uns geschenkten Tagen unseres Lebens? Gedankenlos lassen wir die "kleinen Dinge" durch unsere Hände gleiten und werfen sie spielerisch fort?



Die Eidechse (Agleska) gilt bei den Indianern als Seelenwandlerin und Träumerin. Sie kommt auch vor in dem Märchen "Elfenhügel" von Hans Christian Andersen - lies doch dieses Märchen wieder einmal


oder das Märchen vom Froschkönig. Es ist das erste Märchen der Gebrüder Grimm und sie zeigen in diesem Märchen daß "Wandlung" Liebe ermöglicht......


Schau! Der Zaunkönig in deinem Garten


Märchen können dir viel mitteilen, wenn du hinhörst. Lies doch mal wieder das Märchen vom Zaunkönig. Die Gebrüder Grimm nehmen ein altes Motiv des Sagendichters Äsop wieder auf und erzählen wie der kleine Zaunkönig den großen Adler überlistet, und von dem Wettstreit um die Krone im Vogelreich. Auch sein winterlicher Gesang war schon früh bekannt. 2004 war er der Vogel des Jahres.

Der Zaunkönig

Man trifft heut manchen Zaungast zwar,
doch der Zaunkönig, der wird rar,
der durch die Gärten, grün umbuscht,
so winzig wie ein Mäuschen huscht.
(Eugen Roth

Mittwoch, 24. März 2010

Höhlen und seltsame Gestalten

Bei den seltsam anmutenden Gesichtern handelt es sich weder um Geister noch um moderne Kunst, sondern ganz einfach um Geschöpfe, die meine Kinder gemacht haben als sie noch recht jung (klein) waren und die seitdem im Garten stehen.

Die Höhle
Im dunkel zeigst du dich geborgner Raum,
kein eigen Licht enthüllt des Zauber Glanz,
kein Wärme gibt dein Lebensschaffenssaum,
und doch so viel geborgener Ruhechance.
(Ilya Anders)

Die Steine über dem Teich sind dicht mit Moos bewachsen. Ich weiss nicht wie tief die Höhle ist, aber darin wohnt eine Kröte. Später im Frühjahr kommt dann ein Männchen, das sehr witzig aussieht: schmal, lang, rechteckig mit vier Beinen und nach dem Vergnügen im Teich hüpfen dannnoch später überall auf der Wiese winzige 2cm große Krötenkinder herum.


In der alten Baumhöhle leben wilde Bienen. Sie machen sich auch schon auf den Weg zu den wenigen Blumen, die es momentan gibt.


Hier am Bach hat sich die Bisamratte eine Höhle gebaut, aber nur ganz selten läßt sie sich sehen.

Die Höhle
In einer Höhle, wo die Kraft
der Erdengeister Tiefen schafft
sich unsre Phantasie beflügelt
aus Furcht so manche Neugier zügelt
und ist es doch nur die Natur
wo Wasser höhlt die Steine nur
wo Tiere ihre Häuser bauen
um dann mal kurz heraus zu schauen
ist doch des Menschen Furcht geweckt
was sich in Kluft und Spalt versteckt
(Anthea Cara)

Donnerstag, 18. März 2010

Der Garten ist aufgewacht


Keltische Mythologie: Die meistgeliebte keltische Göttin Brighid wurde von keltischen Christen als St. Brigid übernommen und ihr Fest - Imbolc, das Fest des Lichts - wurde die Kerzenmesse. Die Dame der hellen Inspiration war die Muse der keltischen Barden. Die an Imbolc geboren wurden, besitzen die Schönheit und die Reinheit der blühenden Schneeglöckchen.

Eine Legende erzählt, daß Gott, als er die Schöpfung vollendet hatte, zuletzt den Schnee schuf, ihm aber keine Farbe gab. Der wanderte von einer Blume zur anderen, bekam aber von keiner ein bisschen Farbe. Bis das Schneeglöckchen Mitleid hatte und ihm sein Mäntelchen schenkte. Seitdem ist der Schnee weiss und das Schneeglöckchen die einzige Blume, die er in seiner Nähe duldet und der er nichts zuleide tut. (überliefert v. Oskar Dähnhardt 1870-1915)
Ich betrachte oft das Moos in meinem Garten, nicht nur so im Vorübergehen. Es ist wie ein Teppich und Kissen zugleich und äusserst artenreich.


























Das kleine Graskind sagte zu mir:








Atme Frühlingsluft
Atme den Duft
Du siehst kein Grün?
Siehst du die Blumen blühn?
Atme die Luft
Es ist Frühlingsduft
(Anthea Cara 1990)

Samstag, 13. März 2010

Tropfen im Leben


Oft ist der Augenblick im Menschenleben
Für uns ein köstlich unschätzbares Gut,
Doch nur zu flüchtig, unaufhaltsam schweben
Sie schnell dahin, gleich rascher Wogen Flut.
Es sind die Tropfen in das Meer der Zeit,
Sie streuen Saaten für die Ewigkeit.

(Natalie von Herder 1802-1871)

Ein leises Klingen ist draussen zu hören
Die Nacht ist kalt - will die Geister nicht stören
Und sehe doch nach, wie ein neugierig Kind
Es ist ganz still, und es weht kein Wind
Ein seltsam Licht über den Himmel streicht
So wie der Mond den Wolken weicht
Das Windspiel - es hat sich sachte bewegt
Obwohl in der Ruhe sich nichts hat geregt

(Anthea Cara)

Sonntag, 7. März 2010

Das kleine Graskind ist einfach da


Das kleine Graskind ist einfach da.....

Der "Stoff" - nach der Erde - aus dem unsere Gärten sind, ist Gras.
Es wird hartnäckig ausgerissen, wo es uns stört und es wird gehegt und gepflegt, wo wir uns an einem schönen Rasen erfreuen wollen. Beides mit mehr oder weniger Erfolg, ausser man lebt in England.

Gras ist eigentlich ein Kraut und kam zum ersten Mal in der Kreidezeit vor, woraufhin sich dann das "Milieu" der Erde stark veränderte. Gras war damals und auch heute noch Lebensgrundlage vieler Tiere.

Es gibt lustige Redensarten über Gras, wie unter anderem z.B. :
"Das Gras wachsen hören" (geht übrigens auf die Dichtung der Edda zurück)
"Bis Gras darüber gewachsen ist"
oder "ins Gras beißen."


Wenn ich im Garten bin, ist mein kleines Graskind an meiner Seite. Oft nimmt es mich an die kleine Hand und führt mich zu Stellen und Plätzen, die verwunschen aussehen. Eine Ahnung oft nur, ein Windhauch, ein Flattern, ein bestimmtes Licht oder Leuchten - zauberhafte Wesen? Es gibt sie noch, die vergessenen Ecken oder geheimnisvollen Stellen im Garten........
Rauhreif in der Sonne
Eiskristalle auf kahle Bäume gesteckt, von strahlender Sonne zum Leben erweckt,
Glitzernde Splitter im wirren Gewimmel, Fielen wie kleine Kristalle vom Himmel.
Ich schaute soviel Schönheit und Pracht, da hat mein Herz einen Salto gemacht!
Ich musste gleich meine Freude zeigen und tanzte mitten im Wald einen Reigen!
Ich sandte dieses Gefühl auf die Reise! Wie war sein Echo? Laut oder leise?
Hat`s eine Blume zum Blühen gebracht? Hat`s in der Wüste den Sandsturm entfacht?
War`s in der Feenwelt ein Klingen? Oder begannen Vögel zu singen?
Könnt`schwören, es hat einen Zwerg geweckt, der sich hinter dem Baume versteckt!
Er hat mir gewunken, der kleine Wicht! Die ihr dies hört, ihr glaubt mir nicht?
Wenn ihr darüber auch spottet und lacht, mir hat dies Erlebnis Freude gebracht.

Keltische Poesie
(von Rübezahl)






















Der alte Garten
Kaiserkron und Päonien rot, die müssen verzaubert sein,
Denn Vater und Mutter sind lange tot, was blühn sie hier so allein?
Der Sprinbrunnen plaudert noch immerfort, von der alten schönen Zeit,
Eine Frau sitzt eingeschlafen dort, ihre Locken bedecken ihr Kleid.
Sie hat eine Laute in der Hand, als ob sie im Schlafe spricht,
Mir ist, als hätt`ich sie sonst gekannt - still, geh vorbei und weck sie nicht!
Und wenn es dunkelt das Tal entlang, streift sie die Saiten sacht,
Da gibt`s einen wunderbaren Klang durch den Garten die ganze Nacht.

(Joseph von Eichendorff 1841)